Die Kirche ist das älteste Gebäude des Dorfes. Sie wurde schon 1312 erwähnt. Am Ostgiebel findet sich die Jahreszahl 1451. Der 30-jährige Krieg brannte auch die Kirche nieder (1639). 17 Jahre (1639/56) brauchte man, sie wieder aufzubauen. Die Zahl 1724 in der Wetterfahne deutet auf eine größere Erneuerung hin, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mehrere andere folgten.
Die Kirche ist einschiffig, trägt eine Holzdecke und besitzt zwei Emporen, deren Plätze nach alter Sitte den männlichen Kirchenbesuchern vorbehalten sind. Ein eigenartiger Schmuck ist der große Glaskronenleuchter, dessen Kerzenbeleuchtung natürlich dem elektrischen Lichte weichen musste. Die Orgel ist nach dem Muster der berühmten Silbermannschen Werke 1868/71 erbaut worden. Reiche Verzierung zeigt der Deckel des aus Sandstein gefertigten Taufsteines. Die Holzschnitzerei trägt die Jahreszahl 1743, das Taufbecken ist 50 Jahre jünger.
Wirklichen Altertumswert aber besitzt das Altarwerk unserer Kirche. 1518 wurde es geschaffen, wahrscheinlich von "Mal-Jurge", einem Dippoldiswalder Künstler, auf den noch andere Bilder zurückgeführt werden, beispielsweise in Dippoldiswalde und Oberbobritzsch. Bis 1539, nach anderen Berichten bis zum 30-jährigen Kriege, war der Altar in der Barbarakapelle aufgestellt. Diese hatte man, bevor sie der heiligen Barbara gewidmet wurde, erst dem St. Nikolaus geweiht (daher Klausenkirche). Seine Figur bildet den Mittelpunkt unseres Flügelaltars, dessen drehbare Flügel, mit je sechs Bildern geschmückt, den feststehenden Mittelschrein verschließen können. Die Beschreibung der Bilder geht über den Rahmen dieses Beitrags hinaus. (Vergleiche die ausführliche Artikelreihe in den Kirchlichen Gemeindeblättern für Seifersdorf 1926/28). Ihre Betrachtung wird sicher dem aufmerksamen Kunstfreund manches Schöne schenken.
Der Kirchturm, ein achteckiger Dachreiter, birgt die drei neuen Glocken, die zu Pfingsten 1949 geweiht wurden.
(Quellen: Kirchliche Gemeindeblätter für Seifersdorf 1926/28)

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