Die Kirche wurde 1740 – 1742 erbaut. Sie besitzt einen Altar mit stehender Kanzel im Barockstil mit einer daran befindlichen Sanduhr aus dem Jahr 1632. Der Taufstein stammt ursprünglich aus dem Jahr 1581 und wurde 1906 erneuert. Die Orgel stammt  aus dem Erzgebirge und wurde 1886 nach Klingenberg gebracht.

In der Kirche befinden sich zwei Steinbildnisse:

Ritter Theler – Begründer Klingenbergs (1351)
Pfarrer Lingk – Pestpfarrer (verst. während des Gd an Pest)

Aus dem Kleinen Kunstführer

Kurzinformation aus dem Kleinen Kunstführer „Ev.-luth. Dorfkirchen Colmnitz, Klingenberg und Dorfhain“

erschienen im Verlag Schnell & Steiner

Unweit der sogenannten Streichholzbrücke, einem aus Eisenbeton errichteten sehenswerten technischen Denkmal aus dem Jahr 1924, und der Talsperre Klingenberg liegt die Dorfkirche Klingenberg. Ihr kunst- und architekturhistorischer Wert liegt in der Homogenität ihrer Architektur und in der auf das Wesentliche konzentrierten Ausstattung, deren Höhepunkt der reich ornamentierte und feierliche Portikuskanzelaltar bildet.

Die Klingenberger Dorfkirche ist eine 1740 bis 1742 aus verputztem Bruchsteinmauerwerk errichtete barocke Saalkirche mit flach geschlossenem Chor im Osten und westlich vorgelagertem, 32 m hohen Turm.

Die drei Glocken stammen aus dem Jahr 1922.

Der schlichte, aus gelb gefassten Werksteinen gestaltete und mit einem ausladenden Gesims versehene Haupteingang in die Kirche liegt an der Westseite des Kirchturms. Von dort betritt man das Turmerdgeschoss, aus dem zwei wandseitige Treppen zur Orgelempore hinauf und einige Stufen in den tiefer gelegenen Kirchenraum hinab führen. In der Turmvorhalle hat sich ein Weihwasserbecken im Stil der Renaissance erhalten.

Der flachgedeckte Kircheninnenraum mit seinen doppelgeschossigen, auf je drei Stützen ruhenden Emporen im Norden und Süden und der eingeschossigen, von zwei weiteren Stützen getragenen Orgelempore im Westen bietet ein homogenes sowie schlichtes Erscheinungsbild einer hochbarocken Gemeindekirche. Geprägt wird der Raum lediglich durch die Architekturelemente, da auf eine Ausmalung mit Figuren oder Szenerien an den Emporenbrüstungen sowie an der Decke gänzlich verzichtet wurde. Die flache, verputze Holzdecke hat mit Ausnahme des Reliefs der im gleichen Weißton bemalten, mehrfach gestuften Rahmung aus Stuckleisten keinen Schmuck.

Am Kanzelkorb des Portikuskanzelaltars ist ein Ausleger montiert, an dem die vierteilige Kanzelsanduhr (um 1600) befestigt ist, die als das schönste erhaltene Exemplar seiner Gegend angesehen wird. Als ‚Memento mori‘ (lateinisch, sinngemäß „Sei dir der Sterblichkeit bewusst“) erinnert sie daran, dass unsere menschliche Lebenszeit kontinuierlich verrinnt.

Mit dem ergreifenden barocken Andachtsbild Jesu Christi an der Geißelsäule wird verbildlicht, was auch in der Poesie und Musik dieser Zeit am benachbarten Hof zu Dresden Thema war.

Die Orgel wurde 1949 von der Fa. Jehmlich Orgelbau Dresden erbaut und umfasst auf zwei Manualen und Pedal 14 Register. Das fünfachsige Orgelgehäuse mit seinen drei Medaillons mit der dreifachen Aufschrift „Heilig“, womit auf das „Sanctus“ Bezug genommen wird, stammt noch von der Orgel von Johann Jacob Donat aus dem Jahr 1724.

Text: Sonja Simon und Rainer Alexander Gimmel

Weitere Informationen zum LEADER-Projekt „Kunstführer“

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