Die Kreischaer Kirche wurde urkundlich erstmals 1346 erwähnt, aber die Gründungszeit ist unbekannt. Merkmale im Fundament und an den Mauern sowie besondere Werksteine weisen ins 11./12./13. Jahrhundert. Die Nähe zur Reichsburg Dohna sowie die Lage an einer alten Salzstraße lassen vermuten, dass bereits zuvor eine Missions- oder Taufkirche (9. Jahrhundert) gebaut wurde. Möglicherweise wurde die erste Kirche von den Siedlern der bäuerlichen Kolonisation errichtet.
In einer Urkunde vom 04. Juli 1282 ist ein Heinricus de Krischowe als Zeuge eines Vertrages zwischen Burggraf Otto II. von Dohna und dem Kloster Altzella genannt. Es lässt sich daraus schließen, dass dieser Heinricus ein bedeutender Lehensmann des Burggrafen war und zu seinem Herrenhof zweifellos eine Kirche gehörte.
Ein gewaltiger rechteckiger Turm steht in der Nordfront der Kirche bis in Höhe des Kirchendachfirstes mit einer Mauerstärke von 1,35 m. Der untere Teil bis deutlich über die Kirchendachrinne lässt auf einen ehemaligen Wohn- und Wehrturm schließen. In die gleiche Zeit deutet etwa ein 1 m original gebliebenes Sockelgesimsprofil an der Ostwand des Turmes. Ein beschädigtes, 1990 im Pfarrhof wieder gefundenes Tatzenkreuz steht beim Pfarrhaus auf dem Postament. Auch die romanische Priesterpforte an der Nordwand des Chores (versteckt hinter einem pseudogotischen Eingang) und die tütenförmigen Kragsteine unter den gekehlten Gewölberippen (in der Sakristei vier, im Chor zwei) sowie die spitzbogige Wandnische in der Sakristei sind eindeutige Zeugen der genannten alten Zeit.