Die Ursprünge der Kirche liegen um 1350. Taufstein und Kanzel stammen aus dem 17. Jahrhundert.Die ursprüngliche Jahn-Orgel aus dem 19. Jahrhundert wurde 1927  von der Fa. Jehmlich modernisiert (pneumatische Traktur) und 1998 durch die Fa. Eule neu aufgebaut (wieder mit mechanischer Traktur). 1983 erfolgte eine grundlegende Sanierung der Kirche. Die Neugestaltung des Altarraumes (einschließlich Fenster) erfolgte durch den Dresdner Künstler Werner Juza. 2019 wurde durch zwei in Innsbruck gegossene Glocken das Bronzegeläut vervollständigt.

Aus dem Kleinen Kunstführer

Kurzinformation aus dem Kleinen Kunstführer „Ev.-luth. Dorfkirchen Colmnitz, Klingenberg und Dorfhain“

erschienen im Verlag Schnell & Steiner

Die malerisch gelegene Kirche von Dorfhain erscheint dem Besucher, wenn er sich ihr von Süden her nähert, als einheitlich barocker Kirchenbau. Am übrigen Außenbau wie auch im Innenraum kann sich der Besucher allerdings auf eine spannende Reise durch vergangene Jahrhunderte machen und wird zuletzt staunen über die teils recht einschneidenden Veränderungen, die meist der geänderten Nutzung geschuldet sind.

Aus der Zeit um 1300 dürfte ein erster Kirchenbau stammen. In der zweiten Hälfte des 15. Jh. erfolgte ein spätgotischer (Um-)Bau der Kirche. Nachdem die Kirche 1632 im Dreißigjährigen Krieg niedergebrannt worden war, wurde sie in kürzester Zeit wiederaufgebaut, so dass sie bereits 1634 wieder genutzt werden konnte. Die Errichtung eines Dachreiters erfolgte im Friedensjahr 1648. Damit hatte die Kirche ihre jetzige Gestalt erhalten. 1724 wurde die Eingangshalle angebaut. Außenbau und Innenraum wurden 1863/64 renoviert. In den 1980er Jahren erfolgte eine grundlegende Sanierung der Kirche.

Bei der Dorfkirche Dorfhain handelt es sich um eine aus verputztem Bruchsteinmauerwerk mit Eckquaderung errichtete schlichte, längsrechteckige, flachgedeckte Saalkirche mit geradem Chorschluss. Das steile Satteldach trägt einen achtseitigen Dachreiter mit glockenförmiger Haube und kleiner Laterne mit Wetterfahne.

Das Geläut besteht aus drei bronzenen Glocken. Sie wurden 2008 von der Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer sowie 2018 von der Grassmayr Glockengießerei GmbH in Innsbruck gegossen.

Der Kirchenraum ist mit einer hölzernen, flachen Kassettendecke gedeckt, die in Grau und in gebrochenem Weiß bemalt ist. Darunter befindet sich ein Fries aus drei ornamentalen Streifen im spätgotischen Stil.

1891 wurde ein Altarretabel aus Eichenholz mit dem spätnazarenischen Altarbild gestiftet. Dieses qualitätvolle Ölgemälde, das die Rettung des Apostels Petrus aus sturmbewegter See (Mt 14,28–31) zeigt, wurde vom Maler Erhard Ludewig Winterstein (1841–1919) geschaffen, der an der Königlichen Kunstakademie und Kunstgewerbeschule in Leipzig lehrte. Im Zuge der Altarneugestaltung wurde das Bild an der Südwand aufgehängt. So wurde der Blick frei auf das von Werner Juza (1924–2022) neugestaltete Chorfenster: In reduzierter Farbigkeit und in zarten Farbtönen hat er ein figürliches Glasbild mit dem Thema „Glaube, Liebe, Hoffnung“ geschaffen. Derselbe Künstler gestaltete auch den Altarschmuck, so dass dieser mit dem Fenster ein Ensemble bildet.

Die Kanzel (um 1650) mit ihrem glockenförmigen Schalldeckel besitzt in den Brüstungsfeldern des Kanzelkorbs wohl erst 1728 entstandene Malereien (Jesus Christus mit den vier Evangelisten).

Über das Datum und das Lebensalter zum Zeitpunkt des Todes von Pfarrer Jacob Viweger informiert die Inschrift im oberen Teil seines gut erhaltenen Grabmals, einer farbig gefassten barocken Sandsteinplatte, die ihn bei einer seiner Amtshandlungen zeigt.

Die Orgel der Fa. Hermann Eule Orgelbau, Bautzen, besitzt auf zwei Manualen und Pedal 14 Register.

Text: Sonja Simon und Rainer Alexander Gimmel

Weitere Informationen zum LEADER-Projekt „Kunstführer“

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