Eine frühe Erwähnung des Ortes Constappel findet sich erstmalig im 11. Jahrhundert. Es wird vermutet, dass zu dieser Zeit in Constappel bereits eine Kirche stand. Ein erster Beleg stammt aus der Zeit Ende des 14. Jahrhunderts. Die Kirche befand sich am Handelsweg von Dresden nach Meißen und wurde als Wallfahrtskirche dem Heiligen Nikolaus (Nikolaus von Myra), der unter anderem Schutzpatron der Seefahrer, reisenden Händler, Ministranten und Kinder ist, geweiht. Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Kirche fast völlig neu aufgebaut. Der Kupferstich zeigt die Kirche, wie sie bis 1885 ausgesehen haben mag.

1885 war eine grundlegende Renovierung erforderlich, die einem Kirchenneubau gleichkam. Dabei wurden die alten Grundmauern weitestgehend genutzt und auch Teile des alten romanischen Mauerwerks wurden im Neubau einbezogen. Die Mauern wurden erhöht, auf der Westseite wurde ein Kirchturm angebaut und auf der Altarseite erhielt die Kirche von außen auf beiden Seiten je einen Treppenaufgang zu den Logen. Die Kirche ist unterkellert. In der Gruft sollen sich Gebeine von Mitgliedern der Patronatsfamilie des Schlosses Gauernitz befinden. Die Geschichte der Kirche ist eng mit den Patronatsherren des Schlosses Gauernitz verbunden, die St.-Nikolai mit einem großzügigen Pfarrlehen ausstatteten. Der zugehörige Pfarrhof schließt sich an das Kirchengelände an.

Der Umbau der Kirche 1885 erfolgte nach den Plänen des Dresdner Architekten Baurat Möckel im Neoromanischen Stil. Die Innenausmalung mit biblischen Geschichten wurde von Prof. Michael Walter, dem Schöpfer des Fürstenzuges ausgeführt. Die Außenfenster im Altarraum und die Fenster in den Logen sind entsprechend der Zeit um 1885 ausgeführt.

Der Kirchenraum hat eine schöne Holzdecke, auf der die Abbildung der Minora das dritte Reich überdauert hat. Die Orgel ist eine der seltenen Walcker-Orgel. Sie wurde 1886 umfassend restauriert und erfreut mit ihrem unverwechselbaren Klang bei Gottesdiensten und Konzerten die Besucher.

Die St.-Nikolai-Kirche zu Constappel wurde in den letzten Jahren außen renoviert und präsentiert sich so als wohltuender Blickfang in der Landschaft rund um Constappel. Im Innenbereich wurde die Bemalung des Altarraumes sowie einer Loge in der Ursprungsbemalung wieder hergestellt.

Die Kirche kann zu den Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen besichtigt werden.

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