Im Jahr 1725 erhielt die Kirche einen Innenausbau durch George Bähr. Allein die Nennung dieses Namens zeigt die Ambitionen der Gemeinde und die Bedeutung, die die Pfarrei gehabt hat. Im 19. Jahrhundert genügte der Ausbau offensichtlich nicht mehr den räumlichen Anforderungen und auch nicht mehr dem gewandelten Zeitgeschmack der Gründerzeit. Ein neogotischer Ausbau wurde in Auftrag gegeben, doch schon bald nach Beginn der Arbeiten wieder verworfen und zurückgebaut. Darüber hinaus ist im 19. Jahrhundert die Geschichte der Kirche eng mit der Geschichte Sachsens verflochten. von 1838 bis 1873 gab Weistropp Heimat für Carl Ludwig Herzog von Lucca, Infant von Spanien aus der Familie Burbon-Parma, der somit als katholischer Patron Kirchenherr gewesen ist. Es bestanden enge Verbindungen zum sächsischen Hof, der der Familie verwandtschaftlich verbunden war. Später im 19. Jahrhundert, unter dem Patronat der Familie Keil, erfolgte erneut ein Umbau des Kircheninneren im neogotischen Stil. 1939 wurde noch einmal ein Umbau vollzogen und die Kirche erhielt im Inneren im Wesentlichen ihre heutige Gestalt. Außen wurden Dach und Turmhaube immer wieder in Ordnung gebracht. Zu Beginn der 1980er Jahre wurde die Haube des Turmes unter schwersten Bedingungen mit Kupfer neu eingedeckt. 1991/92 wurden Dachstuhl und Deckung des Kirchenschiffes sowie des Chores gründlich saniert. Zuletzt wurde 2004 der Turm, der mittlerweile bedrohliche Schäden zeigte, grundhaft instand gesetzt (erstmalig seit 1701).

In den kommenden Jahren wird nicht allein die äußere und innere Sanierung des Kirchenschiffes in Angriff zu nehmen sein. Vor allem der Zustand der Kirchhofmauer, die insbesondere auf der südlichen und östlichen Seite stabilisierende Funktion hat, ist besorgniserregend.

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