...In Ewigkeit

…In Ewigkeit
Etwas an die nächste Generation zu übergeben ist eine gut vorstellbare Angelegenheit, an die übernächste möglicherweise auch. Dann wird es schon schwieriger. In die andere Richtung gesehen ist ein Blick in die Vergangenheit vor 1000, 2000 Jahren nur möglich durch das, was uns von damals hinterlassen wurde. Wir betrachten diese Hinterlassenschaften heute als Schätze. Doch als was wird man später die Müllhalden, „Endlager“, abgebaggerten Landschaften unserer Gegenwart auffassen? Und eine weitere Dimension sind dann noch unsere unsichtbaren Erbstücke. Neben dem viel diskutierten Atommüll und allgegenwertigem Mikroplastik macht sich inzwischen auch die Stoffgruppe der PFAS einen Namen. Diese scheinbar unverzichtbaren Alltagshelfer findet man auf fast allen Oberflächen, die als schmutz-, wasser- oder fettabweisend bezeichnet werden. Also Funktionstextilien, Backpapier, Pappverpackungen von Lebensmitteln, Farben, Zahnseide… Der Vorteil dieser Produkte ist dabei gleichzeitig (und später) ihr Problem – Sie weisen alles ab, was sie zersetzen könnte und reichern sich somit in der Umwelt, im Körper, im Wasser an und wandern über Kläranlagen, Flüsse und Meere in entlegenste Orte unserer Welt. Daher werden diese Stoffe oft als Ewigkeitschemikalien bezeichnet. Einmal in der Nahrungskette verursachen sie in den Organismen Störungen von Immunsystem, Stoffwechsel und Fortpflanzung und Krebs.
Wie so oft steht man nun wieder vor dem Dilemma, Alltagsprodukte im Alltag möglichst zu vermeiden. Dabei hilft es zunächst, auf die Bezeichnung PFAS-frei zu achten. (Eine Kennzeichnungspflicht gibt es nicht und Achtung! PFOA- oder PFOS-frei bedeutet oft, dass hier erst recht PFAS enthalten sind.) Natürlich ist es auch hier wieder nützlich, auf unnötige Produkte, wie Pizzakartons, Einwegbecher und Imprägniermittel zu verzichten.
„Ewigkeit“ sollte uns weiter ein Begriff sein über den wir gerne und hoffnungsvoll nachdenken und der nicht mit der Last von Ewigkeitschemikalien überschattet wird.
Nähere und weitere Informationen und Quellen:
Umweltbundesamt, Verbraucherzentrale, WDR
In der Anlage erhalten Sie eine Hilfestellung für naturfreundliche Friedhofsgestaltung.
Schließlich noch der Hinweis auf zwei Termine:
Am 23. 8. ist ein Praxistag zum Energiemanagement in Kirchgemeinden geplant, welcher in Waldheim stattfinden wird.
Der Tag der Schöpfung wird am 5. 9. in Döbeln begangen und vom ökumenischen Weg gestaltet. (https://www.oekumenischerweg.de/)
Friedemann Lemke
Foto: Pixabay