Luther und Musik
Kein Lutherweg führt durch Lauenstein, denn der berühmte Kirchenmann war wohl nie hier. Auch Katharina von Bora, Luthers Frau, hat vermutlich nie einen Fuß in das Schloss oder die Kirche der kleinen Bergstadt gesetzt. Trotzdem feiern die Lauensteiner regelmäßig das Reformationsfest. Warum? Weil Lauenstein Schätze birgt, die eng mit der Reformation verbunden sind und die es zu entdecken gilt. In diesem Jahr dreht sich alles um „Luther und die Musik": Die Lauensteiner laden zu Musical, Konzert, Gesangbuchausstellung, Festgottesdienst, zu Spectaculum, Musikinstrumentenbastelei, Luthers Tischreden, Kirchturmbesteigung und zu vielen anderen Dingen ein.
Am 31. Oktober werden die Besucher dann doch der Katharina von Bora und ihrem Luther, aber auch der noch viel zu wenig bekannten Elisabeth Cruciger begegnen können. Diese gehört zum Freundeskreis von Martin Luther und gilt als erste Dichterin geistlicher Lieder im Reformationsumfeld.
Die Gäste können sich vor Ort davon überzeugen, dass die Reformation in dieser Stadt eine große Rolle spielte. Schon beim Besuch der Kirche und der Besichtigung des wertvollen Sandsteinaltars und des einzigartigen Epitaphs der Familie von Bünau werden dies die Gäste verstehen. Aber auch im Schloss finden sich Spuren von Luther, wie zum Beispiel die Liedtexte, die Ende des 16. Jahrhunderts über den Fenstern des wunderschönen Musikzimmers geschrieben wurden. Die Grafen von Bünau, die über 300 Jahre Lauenstein ihr Eigen nannten, haben hier in der Region die Reformation eingeführt.
Einen Tag lang sollen die Gäste an die Zeit Luthers erinnert werden, können die Mode von damals bewundern, nach Renaissancemusik tanzen, Papier schöpfen, Predigt und Andacht erleben, Musik lauschen, Lucas Cranach beim Malen über die Schulter schauen. Für die jüngsten Besucher ist die Backstube in der Bäckerei geöffnet. In der „Marktschänke", in „Katharinas Einkehr", im „Lutherkeller" und der „Armenküche" können die Gäste verweilen, sich am Feuer wärmen oder durch das Schloss flanieren.
Das Reformationsfest beginnt 10 Uhr mit einem Festgottesdienst und schließt mit einer kleinen Feuershow gegen 17 Uhr auf dem Marktplatz.