Doppeldienst von Landesbischof Bohl
Am 29. April wird der Landesbischof der Sächsischen Landeskirche, Jochen Bohl zu einem gemeinsamen Abendmahlgottesdienst des Kirchspiels in Nassau zu Gast sein. Das ist der 3. Sonntag nach Ostern, der Sonntag Jubilate. Der Gottesdienst beginnt 10.00 Uhr.
Warum kommt der Bischof unserer sächsischen Landeskirche ausgerechnet nach Nassau? Diese Frage ist berechtigt.
Bei einem Zusammentreffen mit uns Prädikanten im November letzten Jahres habe ich die Gelegenheit gehabt, mit dem Bischof zu sprechen. Und so habe ich ihm auch erzählt, dass in Nassau die Glocken noch mit der Hand geläutet werden. Und dass ich dort Glöckner bin und zugleich Prädikant im Kirchenbezirk Freiberg.
Das Handläuten weckte für ihn Kindheitserinnerungen. So ist es sein Wunsch, zum einen selbst zu läuten und zum anderen das mit seinem Predigtdienst zu verbinden. Gemeinsam haben wir einen Ablauf besprochen. Der Bischof übernimmt das Vorläuten, so dass er dann pünktlich zum Beginn des Gottesdienstes und dabei dienstlich angemessen gekleidet bei der Gemeinde sein wird.
Dieser bischöfliche „Doppeldienst" ist also durchaus vereinbar. Und ich denke, Herr Bohl wird auch den körperlichen Aufwand meistern.
Übrigens bin ich schon einige Male gefragt worden, ob das Handläuten schwer sei. Was Nassau und dabei meine Erfahrungen als Glöckner dieser Gemeinde betrifft, so lautet meine Einschätzung: Es kommt auf die Mischung zwischen leichtem Kraftaufwand und Gefühl an.
Ich bin gespannt, ob sich das für den Bischof mit seinen Kindheitserinnerungen deckt.
Und ich bin gespannt darauf, was er zu sagen hat. Denn das Wort Gottes führt uns letztendlich auch an diesem Sonntag zusammen.
Eine der Glockenaufschriften in Nassau lautet ins Deutsche übersetzt:
„Des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit".