Anne Frank - Ein Projekt
Die Landesbühnen Sachsen zeigen »Anne Frank - Ein Projekt« in der Emmauskirche in Freital-Potschappel am 15.11. 2012 um 19.30 Uhr.
Während das jüdische Mädchen Anne 1942 bis 1944 fünfundzwanzig Monate mit den Eltern, der Schwester Margot und vier weiteren Juden in einem Versteck in einem Amsterdamer Hinterhaus zusammengepfercht war, hielt sie täglich ihre Erlebnisse, Gedanken und Empfindungen fest. Da es ihr an einer Freundin fehlte, personifizierte sie ihr Tagebuch: „Um nun die Idee von der lang ersehnten Freundin in meiner Fantasie noch zu steigern, will ich nicht, wie jeder andere, nur Tatsachen in mein Tagebuch schreiben, sondern dieses Tagebuch meine Freundin selbst sein lassen, und diese Freundin heißt: Kitty!" Die letzte Eintragung stammt vom 1. August 1944. Drei Tage später wurden die Untergetauchten entdeckt, festgenommen und nach Auschwitz deportiert. 1945 starb Anne Frank im KZ Bergen-Belsen.
„Das Tagebuch der Anne Frank" ist das Schicksalsdokument einer von den Nationalsozialisten verfolgten Familie, das zugleich Aufschluss gibt über das Seelenleben eines klugen und sensiblen Mädchens in der Pubertät und über menschliches Zusammenleben unter Extrembedingungen. Der Regisseurin ging es bei diesem Projekt nicht um eine historisierende Aufführung, sondern um „die Frage, was das Tagebuch eines Mädchens, das vor mehr als einem halben Jahrhundert ermordet wurde, relevant macht für den Alltag und den Erfahrungshorizont der Jugendlichen von heute".
„Das halte ich nicht aus, wenn so auf mich aufgepasst wird, dann werde ich erst schnippisch, dann traurig, und schließlich drehe ich mein Herz wieder um, drehe das Schlechte nach außen, das Gute nach innen und suche dauernd ein Mittel, um so zu werden, wie ich gern sein würde und wie ich sein könnte, wenn ... wenn keine anderen Menschen auf der Welt leben würden." (Anne Frank)